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Ein Kessel, ein Hammer, ein Wille: Spieler besteigen Mount Madness

Ein Kessel, ein Hammer, ein Wille: Spieler besteigen Mount Madness

Bewertung: (30 Stimmen)

Programm-Lizenz: Zahlung

Hersteller: Bennett Foddy

Version: 2017

Läuft unter: Windows

Auch erhältlich für Mac Android

Bewertung:

Programm-Lizenz

(30 Stimmen)

Zahlung

Hersteller

Version

Bennett Foddy

2017

Läuft unter:

Auch erhältlich für

Windows

Mac Android

Getting Over It with Bennett Foddy beschreibt den Spaß am Scheitern – und zählt eben deshalb zu den spannendsten Indie Games der letzten Jahre!

Spiele können unfassbar fies zu uns sein. Und aus irgendeinem Grund zieht uns genau dieser Aspekt an. Ähnlich der großen Liebe, die allzu fern scheint, aber doch so nah ist. Wir Gamer lieben es zu scheitern. Es regt uns auf, versaut unsere Tage und lässt uns an uns selbst zweifeln. Trotzdem begeben wir uns wieder und wieder in das Abenteuer, ohne zu wissen, ob wir es jemals schaffen können.

Das Scheitern hat eine endlos lange Tradition. Erinnern wir uns nur an schier unmöglich scheinende Spiele wie Rick Dangerous. Der Indiana-Jones-Verschnitt legte einen wahren Spießrutenlauf hin, funktionierte einzig unter der Prämisse trial and error. Und error gab es eine ganze Menge! Heutzutage begeistern die FromSoftware-Spiele von Demon’s Souls über Bloodborne bis hin zu Sekiro mit ihrem gnadenlosen Schwierigkeitsgrad. Und auch Getting Over It with Bennett Foddy lädt uns dazu ein, alles um uns herum zu vergessen und von einem Wutanfall zum nächsten zu gelangen. Und zwar mit vollem Bewusstsein!

Hammerharte Unterhaltung

Getting Over It with Bennett Foddy könnte einfach nicht verrückter sein. Der Spieler steuert den armen Tropf, der, aus welchem Grund auch immer, in einem Eisenkessel steckt und sich lediglich mit der Hilfe eines meterlangen Hammers fortbewegen kann. Wo der Kerl überhaupt die Kraft hernimmt, sich auf dieser Weise fortzubewegen? Das weiß er vielleicht nicht einmal selbst. Sehr wohl weiß er um seine Möglichkeiten: sich abstoßen, einhaken, Schub verleihen – es ist schlichtweg irre, was hier passiert!

Die ersten Hürden sind einfach zu meistern. Doch spätestens beim ersten Berg stellt sich die Frage, wie den vielen Fallen zu entgehen sein soll. Aber so ist es eben: das Spiel nimmt einen gar nicht erst an die sprichwörtliche Hand, sondern motiviert dazu, die vielen Optionen auszukosten und neue Wege auszumachen, die Herausforderungen zu meistern. Leicht wird es nicht, aber immer amüsant. Würde auf jeden Lachanfall nicht ein heilloser Wutausbruch folgen: Getting Over It with Bennett Foddy wäre ein Klassiker für jeden Geschmack!

Der Frust entscheidet

Die Steuerung erweist sich zweifellos als hartnäckigster Gegner. Spieler navigieren den armen Kerl nämlich lediglich mit ihrer Maus. Kein Klick, kein gar nichts. Kein Wunder also, dass es permanent zu Missgeschicken kommt, die sich das ganze Spiel über kaum bis gar nicht vermeiden lassen. In der einen Sekunde fungiert der Hammer noch als lebensrettende Stütze, in der nächsten sorgt die kleinste Bewegung dafür, dass unser Hauptcharakter in seinen Tod stürzt. Egal, weitermachen!

Die Herausforderung ist so groß, dass sie bewältigt werden möchte. Während die Entwickler mehrere Stunden für das Spiel eingeplant haben, gibt es längst die ersten Speedrunner, die es in wenigen Minuten schaffen. Wie bei Dark Souls ist es im Grunde mit wenigen Bewegungen möglich, die schlimmsten Gegner auszuschalten. Doch bis dieser Grad der Expertise angeeignet ist, vergehen viele Wochen und Monate der Übung, Übung und noch mehr Übung.

Indie Game aus Leidenschaft

Nein, Getting Over It with Bennett Foddy spricht eben nicht die breite Spielerschaft an. Es richtet sich an eine Klientel, die Rückschläge wegstecken kann und jede noch so große Herausforderung bezwingen möchte. Es wird dauern, es wird frustrierend sein – belohnt dann aber doch mit den ganz großen Momenten, die nur Spiele dieser Art mit sich bringen. Denn ist es einmal geschafft, die Credits zu erreichen, sind Freude und Erleichterung umso größer. Ein solches Gefühl ist nur bei Games möglich, die ihre Spieler bewusst auf die Folter zu spannen wissen!

Pro:

  • amüsantes Spielkonzept mit großen Herausforderungen
  • Lacher sind garantiert
  • hart, aber nie unfair
  • gute Grafiken

Kontra:

  • bedarf einer großen Frusttoleranz